1. FC Spich II vs. TKSV Duisdorf – 0:3 (25:22, 26:24, 26:24)
Ein denkwürdiges Volleyballspiel fand vergangenen Sonntag statt, als im Spitzenspiel der Bezirksliga der 1. FC Spich II auf den TKSV Duisdorf traf. In einem dramatischen 3:0 (25:22, 26:24, 26:24) sicherte sich Duisdorf nicht nur den Sieg, sondern auch einen festen Platz an der Spitze der Tabelle. Eine Partie, die sicherlich in die Volleyball-Annalen der vergebenen Chancen eingehen wird, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Duisdorfer Mannschaft fast so viele Kerben auf dem Altersbrett hat wie ihr Trainer auf seinem Klemmbrett.
Die Duisdorfer, deren Spieler in der Regel eher nach einem gemütlichen Kaffeekränzchen als nach einem intensiven Volleyballspiel aussehen, haben bewiesen, dass Erfahrung eine höhere Wertigkeit hat als die jugendliche Energie der Spicher Mannschaft. Denn, wer braucht schon Kondition und Schnelligkeit, wenn man stattdessen auf eine jahrelange Expertise in der strategisch richtigen Positionierung der Protagonisten zurückblicken kann? Diese Erfahrung zeigte sich insbesondere in den knappen Sätzen, die alle zugunsten der Duisdorfer entschieden wurden.
Die Spicher hingegen, die mit der Ungeduld und Enthusiasmus eines Rudels Welpen auf dem Spielfeld herumtollten, wurden von den Duisdorfer Routiniers zeitweise regelrecht belehrt. Während die jungen Wilden versuchten, mit ihren schnellen Beinen und blitzschnellen Reflexen zu punkten, hatten die Duisdorfer genug Zeit, ihre Rentenpläne zu besprechen und dabei trotzdem den Ball kontrolliert über das Netz und ins Feld zu befördern. Hätte man die alten Haudegen vielleicht in der Overtime aus der Ruhe und konditionell hin zu einer Niederlage bringen können, entschieden sich die Spicher lieber für einen ruhigen Sonntagnachmittag.
Spich, das im Grunde genommen in jedem Satz die Fäden des Spiels in der Hand hatte, konnte die Chancen einfach nicht in Punkte ummünzen. Es war, als ob sie sich in einem endlosen Teufelskreis aus „fast geschafft“ und „knapp vorbei“ verfangen hätten. Die Duisdorfer hingegen, die in ihren altersweisen Gehirnen anscheinend den Masterplan für jeden Angriff des Gegners eingraviert haben, zeigten eine bemerkenswerte Konstanz und ließen sich nur selten zu Eigenfehlern verleiten. Besonders in den entscheidenden Phasen der Sätze erwiesen sich die Duisdorfer als wahre Zen-Meister des Volleyballs. Ihre konstante Spielweise war wie ein alter, aber zuverlässiger Wecker, der unerbittlich tickt und zur rechten Zeit klingelt. So stand Spich am Ende von drei knappen Sätzen mit leeren Händen da.
Es bleibt abzuwarten, ob die Spicher aus diesem Lehrstück in Sachen Lebenserfahrung lernen. Spich steht nun vor der Herausforderung, aus dieser bitteren Niederlage zu lernen und in den kommenden Spielen zu glänzen. Das große Ziel: Im Rückspiel die Duisdorfer von ihrem Thron zu stoßen. Eine klare Verbesserung der Chancenauswertung wird dabei unerlässlich sein. Vielleicht könnten sie beim nächsten Training einen Blick in das Handbuch der Duisdorfer werfen, um die Geheimnisse der ruhigen Gelassenheit und präzisen Spielweise zu entschlüsseln. Sonst heißt es wie am Sonntag: Erfahrung schlägt Jugend – vor allem, wenn die Jugend ihre Chancen nicht nutzt.