11. Spieltag 2021/22: SG Aachen – 1. FC Spich

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Tobias Szemkus

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Berg- und Talfahrt in Aachen

Am Sonntag den 20. Februar hieß es für die Spicher Herrenmannschaft zum Abschluss einer intensiven Woche mit insgesamt drei Spielen (12.02. gegen SV Bayer Wuppertal und 15.02. gegen FC Junkersdorf) die lange Fahrt zum Auswärtsspiel nach Aachen anzutreten. Beflügelt durch den Sieg gegen den FCJ am vorherigen Dienstag und den dadurch erzielten (nicht wirklich eingeplanten) Punkten für den Klassenerhalt, erhoffte man sich gegen die Drittvertretung des PTSV die von den Wuppertalern unterbrochene Siegesserie fortzusetzen. Aachen ging ebenfalls mit einer beachtlichen Siegesserie und in diesem Jahr noch ungeschlagen in das Spiel, so dass alles dafürsprach, dass sich hier ein spannendes Spiel auf Augenhöhe entwickeln sollte.

    

Anpfiff. Aufschlag Spich, Angriff über die Mitte, Punkt Aachen. Sideout Spich, Blockpunkt Aachen. Während der ersten Bälle des Spiels lief es auf Spicher Seiten noch nicht wie gewünscht. Die nächsten Bälle wurden aber mit viel Einsatz und Wachsamkeit in der Abwehr im Spiel gehalten und konnten im Angriff teilweise mit gutem Auge, teilweise mit viel Mut irgendwie verwertet werden. So entwickelte sich ein knappes Spiel, bei dem die Spicher zunehmend besser in eben dieses hineinfanden und Zuspieler Sven Pöhle zunehmend variabel seine Angreifer einsetzen konnte. Zum Ende des ersten Drittels konnte Spich sich zunehmend absetzen (Zwischenstand 12:8), nur die in den Einheiten zuvor trainierte Aufschlagquote war zu diesem Zeitpunkt „suboptimal“. So lief das Spiel bis zum Ende des zweiten Drittels, bis Ungenauigkeiten und Eigenfehler in allen Mannschaftsteilen es Aachen erlaubten wieder heranzukommen. In der Crunchtime des ersten Satzes entwickelte sich ein enges Spiel mit vielen umkämpften Bällen – leider mit dem besseren Ende für Aachen: 23:25 und 0:1 in Sätzen aus Spicher Sicht.

Der zweite Satz verlief bis zum Ende des zweiten Drittels ähnlich wie der erste: Kampf- und Einsatzwillen gepaart mit teils unnötigen Eigenfehlern aber auch ansehnlichen Angriffs- und Blockpunkten auf beiden Seiten. Insbesondere der lang vermisste Volker Neumann konnte auf der für ihn inzwischen ungewohnten Außenangriffsposition ein ums andere Mal zeigen, wie man mit Auge und Handgelenk gegnerischen Block und Abwehr ärgern kann. Spich konnte annähernd konsequent ein Polster von drei Punkten Vorsprung verteidigen, bis Aachen beim Stand von 18:17 den Spieß kurzfristig umdrehen konnte. Wem auf schwarz-gelber Seite nun die Knie anfangen sollten zu schlottern, wurde durch die nächsten Bälle schnell wieder beruhigt: Angriffsfehler auf Seiten der Gastgeber und ein beeindruckender Angriff durch die Mitte von Jan Mayer stellten schnell wieder einen Vorsprung von drei Punkten her. Aachen konnte in diesem Satz überhaupt nicht mehr punkten und somit konnte mit 25:18 der Satzausgleich hergestellt werden.

Die Sätze 3 und 4 verliefen im Prinzip spiegelbildlich zu den ersten beiden nur mit deutlich extremeren Ausprägungen. Im dritten Satz lief auf Spicher Seiten nicht mehr viel zusammen, so dass der Endstand von 19:25 fast noch schmeichelhaft klingt. Komplettes Gegenbild dann im vierten Satz, in dem auf Seiten der Gäste alles und auf Seiten der Gastgeber nichts mehr lief: 25:14 Endstand für Spich – ab in den Tie-Break!

Tja, wer meinte, der Tie-Break würde den Spielverlauf widerspiegeln und ein ähnlich umkämpftes Bild bieten, wurde eines Besseren belehrt. Auf Seiten der Spicher lief trotz des Rückenwindes aus dem vierten Satz nicht viel zusammen, so dass erst nach einem 0:6 Rückstand das erste Mal gepunktet werden konnte. Auch ein kurzfristiges Aufbäumen nach dem Seitenwechsel konnte die drohende Niederlage nicht mehr abwenden: Endstand 15:7 und 3:2, Glückwunsch nach Aachen!

Auch wenn die Gefühle in den ersten Minuten nach Abpfiff gemischter Natur waren und mancher Spicher sich über einen merkwürdigen Spielverlauf wunderte, wurde man mit heißen Würstchen und Bier entschädigt. Da Düren zufällig auf dem Nachhauseweg lag, besichtigten die Spicher Spieler noch Dürens größte Sehenswürdigkeit: Ulis Schnitzelpfanne mit Attraktionen wie dem XXL-Schnitzel, dem XL-Cordon Bleu oder einer futuristisch anmutenden Mikrofonanlage an der Kasse. Gesättigt und müde ging es nach dem Essen zurück nach Hause.

Für Spich spielten: Sven Pöhle, Volker Neumann, Philipp Hannemann, Tobias Arpe, Kay Stoebke, Martin Weiser, Jan Mayer, Matthias Wiegand, Tobias Szemkus und Christoph Türk

Autor: Kay Stoebke