Unsere Erste steht im Halbfinale des Verbandspokal

Kategorie:

Autor

Markus Braun

Teile diesen Beitrag

Unser ganzes Dorf fieberte dem Pokalspiel zwischen unserer ersten und dem FC Pesch entgegen. Zum Anfang begrüßte unser Stadionsprecher Olaf Schiemann, die knapp 500 Zuschauer zum Verbandspokal-Viertelfinale und ging dann auf die schreckliche Kriegssituation in der Ukraine ein.

Schiemann sagte folgendes:„ Der Fußball steht für Frieden und Gemeinschaft. Fußball baut Brücken, er führt Menschen zusammen und sorgt für Verständigung zwischen den Völkern. Fußball überwindet Grenzen, aber er grenzt nicht aus. Wer Gewalt ausübt, wer Menschen und Menschenrechte verletzt, verlässt diese Gemeinschaft. Er teilt nicht die Werte des Sports. Unsere Werte. Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass Krieg Leid bedeutet, Hass und Elend. Und dass es keinen Krieg geben darf. Die Fußballfamilie verurteilt den kriegerischen Angriff auf die Ukraine. Wir stehen in unserer Haltung fest an der Seite der Menschen vor Ort.“ Diese wurde so in vielen Stadien Deutschlands vorgetragen.

Die Anteilnahme unter den 500 Zuschauern war deutlich fühlbar.

Zum Spiel

In der 9. Minute erzielte Lukas Püttmann, nach einem schnellen Einwurf von Tim Klein, das 1:0 für die Spicher. Im weiteren Verlauf hatten wir in der ersten Hälfte dann weitere Chancen unter anderem schoss Püttmann knapp am Pfosten vorbei. Aber auch die Pescher hatten Chancen unter anderem einen Freistoß, den Keeper Dennis Pastors gut gehalten hat.

Nach der Pause erhöhten die Gäste spürbar den Druck. Wieder war es unser Torwart, Dennis Pastoors, der uns mehrfach vor dem Ausgleich bewahrte. Dann kam aber der wohl entscheidende Moment des Spiels, nach einem toll herausgespielten Spielzug und einer sehenswerten Vorlage von Sebastian Witt war wieder der erfahrene Püttmann, in der 68. Spielminute, der Torschütze. Jetzt ließ der Druck der Pescher nach und dann machten wir in der  80. Spielminute den Einzug ins Halbfinale klar. Wieder war Lukas Püttmann beteiligt, einen tollen Querpass netze Tim Klein zum 3:0 ein. In der 89. Spielminute gelang den Gästen aber der Ehrentreffer.

Der Jubel nach dem Spiel war groß, die Enttäuschung bei den Pescher war aber ebenso vorhanden, wobei diese sich als äußerst faire Verlierer erwiesen.

Unser Trainer, Stefan Bung war nach dem Spiel überwältigt: „Ich habe mir die Pescher vorher angeguckt! Eine tolle Mannschaft, aber auch bezwingbar. Ich habe meinem Team vorher gesagt, wir wissen was wir können und wir wissen was wir nicht können. Auf dass was wir können haben sich die Jungs konzentriert und die 8 Wochen Vorbereitung waren effizient und wir konnten die Leistung auf den Punkt abrufen. Ich ziehe vor meiner Mannschaft, den Hut. Wahnsinnig ist diese Fan-Unterstützung, das ist grandios. Aber wir müssen auch von Tag zu Tag denken. Bald ist wieder Liga-Alltag, da müssen wir wieder fokussiert sein und bestehen. Und In dieser schwierigen Zeit denken wir an die vielen Menschen in der Ukraine die leiden, aber der Fußball ist eine Ablenkung die gut tut, auch wenn der Alltag dann schnell wieder da ist.“

Auch Axel Linden unser Abteilungsleiter, äußerte sich: „die Mannschaft hat alles umgesetzt. Sie war mutig, sie hat nach vorne gespielt, von der ersten Minute waren sie aggressiv. Wir haben dann verdient geführt, nach der Halbzeit war es ausgeglichen und wir hatten wieder mal einen guten Torwart. Das 2:0 ist zum richtigen Zeitpunkt gefallen. Die Mannschaft war gut durch den Trainer eingestellt. Aber wir müssen uns jetzt auch schnell wieder auf das nächste Ligaspiel gegen Endenich konzentrieren“.

 

Stefan Bung wünscht sich den Regionalligisten Alemannia Aachen fürs Halbfinale. Dazu haben wir für Ostersamstag bereits das Aggerstadion reserviert, aber wir wollen lieber auf den Spicher Höhen spielen. Allerdings muss der Wunschgegner erstmal das Viertelfinale in Freialdenhoven gewinnen.

Schaffen wir das Wunder und gewinnen nach 55 Jahren noch einmal den Verbandspokal, es sind nur noch zwei Siege bis zum erneuten Pokalsieg. Dann würden wir in den DFB-Pokal einziehen.

Bemerkenswert waren die Reaktionen in den Sozialen Medien, auf Instagram z.B. schrieb der unterlegene FC Pesch folgendes: „fcpesch1956 Gratulation auch von uns. Eure Jungs haben sich das ganz klar verdient. Da war extrem viel Leidenschaft und Power zu spüren. Wir wünschen euch viel Erfolg in der nächsten Runde.“ Als wir uns für die faire Beurteilung bedankten, schrieb der FC Pesch, das man auch anerkennen muss, wenn die andere Mannschaft mehr wollte. Und das das Pokalspiel eine absolute Werbung für den Amateurfußball sei. Es waren geile Fans da, eine Truppe die stark gekämpft hat, tolle Gastgeber. Das persönliche Highlight des Verfasser war, dass ein Spicher im Spiel Schimpfwörter in Richtung Spielfeld schrie und sofort von umliegenden Spichern Zuschauern zurechtgewiesen wurde das er aufhören soll, da auch Kinder und Familien das Spiel schauen. Wirklich ein sympathischer Verein, so der Verfasser, der dem FC Spich den Pokalsieg gönnt.

So kann Fußball sein. Jeder möchte im Spiel gewinnen, danach gibt man sich die Hand und geht wertschätzend miteinander um. Wirklich Werbung für den Sport, für den Fußball.

„Wir danken auch dem fairen Gegner von FC Pesch“ so unser 1. Vorsitzender Uwe Zimmermann. „Die Verantwortlichen und Spieler vom FC Pesch haben mich auch sehr beeindruckt, die waren sehr fair und freundlich, so stelle ich mir Fußball, so stelle ich mir Sport vor.“

Ein solches Miteinander kann ein gutes Beispiel für ein vernünftiges Miteinander sein. Womit wir wieder am Anfang des Berichtes sind und weiterhin mit unserem Gedanken bei den Menschen in der Ukraine sind. Möge der Frieden gewinnen.

FC Spich – FC Pesch 3:1

FC Spich: Dennis Pastoors, Maurice Bastian, Sebastian Witt (90. Noah Miguel Meyer), Till Wieczorek (65. Sidney Kebe), Ugur Dündar (Julian Spelda), Daniel Torradinhas-Constantino, Amir Kukavica, Sebastian Hecht, Tim-Alexander Klein (84. Manuel Jäger), Lukas Püttmann, Fabian Welt – Trainer: Stefan Bung

FC Pesch: Christian Tokgözoglu, Markus Lehmann, Mats Kremer, Joshua Sumbunu, Astrit Dauti, Ajet Shabani, Pascal Tonou, Granit Rama, Tomoya Kurogi (67. Marcel Dawidowski), Finn-Lukas Springer, Iskender Papazoglu – Trainer: Ali Meybodi

Schiedsrichter: Daniel Meys (Würselen)

Tore: 1:0 Lukas Püttmann (1.), 2:0 Lukas Püttmann (68.), 3:0 Tim-Alexander Klein (79.), 3:1 Joshua Sumbunu (89.)