7. SPIELTAG 2024/2025: SG TUS 06 WALDBRÖL VC 73 – 1. FC SPICH
Kategorie:
Autor
Was? Schon wieder Samstag? Gut, dann auf nach Waldbröl. Zur SG mit dem langen Namen. Aufsteiger und recht unbeschriebenes Blatt für Spich. Wäre da nicht das Vorbereitungsturnier gewesen, bei dem Walbröl (der einfachheit sei hier auf den vollen Titel verzichtet; Namen sind ja ohnehin nur Schall und Rauch) ertsmals im Spicher Kosmos auftauchte und durchaus gute Ansätze zeigte. Und auch, wenn außer einem Erfolg gegen die WVV-Auswahl für den Liganeuling noch kein Sieg in der laufenden Saison herausgesprungen war, ließen knappe 2:3-Niederlagen gegen etablierte Teams wie Meckenheim oder PTSV Aachen aufhorchen.
Wer erwartet hatte, dass bei Spich angesichts der ermüdenden Fahrt bei Dunkelheit und aufgrund des Fehlens von Trainer Tobias Szemkus nun der Schlendrian einkehren würde, sah sich mehr als getäuscht. Lange Namen hat Spich auch auf dem Mannschaftsbogen und der mit dem Längsten (Namen), gibt vor allem im Aufschlag Stoff. Rumms, Paff, Schepper! Und schon liegen die Gelben 8:3 in Front. Walbröl muss schnell feststellen, dass wer sich verwundert die Augen reibt, definitv zu wenig Arme für die Annahme hat. Die pure Wucht der Dario-Kracher sorgt zudem offenbar für derart große Panik auf der Gegenseite, dass ein Spieler gleich zweimal zu früh die Beine in die Hand nimmt und der Punkt dank Aufstellungsfehlers an Spich geht. Vermutlich mental auch einfacher zu verarbeiten, als einen Service-Winner der Gelben nach dem anderen zu kassieren. Dann ein weiterer Griff in die Trickkiste – Scheinauszeit! Oder auch nicht. Angepfiffen war auf jeden Fall und die Nerven des jungen Gelben Aufschlagmonsters versagen. 4:8 aus Sicht von Waldbröl. Clever. Aber nicht relevant, denn das Spicher Sideout steht, die Abwehr ebenso und der Angriff läuft wie eine gut geölte Maschine. So setzen sich die Gäste Punkt für Punkt ab und schnappen sich den ersten Durchgang mit deutlich 25:12.
Gong frei zu Runde zwei. Und Spich ist weiterhin voll Adrenalin. Frühzeitig setzen sich die Gelben ab. Merlin Weber verrichtet die Defensivarbeit gewohnt konstant und vergisst diesmal auch die Stimmung nicht. Zuspieler Max Schaper verteilt gut, einzig das Aufschlagmonster bekommt er dieses Mal nicht richtig in die Partie. Aber geschenkt, denn alle anderen punkten fast nach Belieben. 18:10. Solide. Die Spielerwechsel der Hausherren laufen zunächst ins Leere. Auszeit Waldbröl. Leise „Mami“-Rufe schwingen durch die Dreifachhalle. Dann geht erstmals ein leichter Ruck durch das Team der Hausherren. Andere Körpersprache, wenn auch nur kurz. Auszeit Spich bei 19:15 und dann wieder voll konzentriert. Sack zu. Den letzten Punkt macht der eingewechselte Olaf Dietrich per Service-Winner. Stark. 25:18 und 2:0 heißt es am Satzende.
Achtung, Freunde in Gelb, ruft der Ersatztrainer und faselt einen langen Sermon über Statistik und die Notwendigkeit, nicht nachzulassen. Hilft nicht. Waldbröl spielt nun wie ausgewechselt und hat auch bei den längeren Ballwechseln die notwendige Zielsrebigkeit und das dazugehörige Fünkchen Glück auf seiner Seite. Und nun ist auch die Körpersprache bei den Hausherren da. Jeder Punkt wird vorbildlich zelebriert. Das Team reißt zwar die Zuschauer nicht von den Stühlen, aber immerhin sich selbst immer wieder nach vorne. Und Spich? Gefällt sich offenbar in einer leicht masochistischen Rolle. Immer wieder in Rückstand geraten, dann wieder herankämpfen, Rückstand, Ausgleich. Und wieder. Und wieder. Schlauer durch Aua? Bedingt. Dass Spich trotzdem am Satzende nach 15:19 wieder aufkommt und nun, angeführt vom eingewechselten Zuspieler Olaf Dietrich und dank starken Aufschlägen von Taktikfuchs Simon Tebbe, sogar erstmals in Führung geht, zeigt trotz des Geplänkels vorher auch die Stärke der Mannschaft: Wenn es darauf ankommt, funktioniert sie. Auch, weil sie hier wieder in einen höheren Gang schalten kann, wieder clever(er) spielt und den nötigen Biss gegen einen vor allem in der Abwehr aufopferungsvollen Gegner zeigt. 25:22. Nice. 3:0 und drei Zähler auf dem Konto.
Nun sind erstmal 2 Wochen Pause bis zum Spitzenspiel. Am 30.11. empfängt der neue Tabellenführer aus Spich mit Meckenheim den Tabellenzweiten. Spielbeginn ist um 19 Uhr.
Für Spich dabei waren: Dimitri Haziev, Jonas Negrini, Merlin Webers, Tom Sieg, Olaf Dietrich, Simon Tebbe, Jan Mayer, Matthias Wiegand, Martin Weiser, Kay Stoebke, Max Schaper, Dario Leusink Gonzales, Aushilfschoach-Aushilfe Nils Lenferding, Aushilfschoach Sven Pöhle.